Die Rentenbombe tickt! Klingt nach Politik-Bla-Bla? Ist es aber nicht.
Es geht um dein Geld. Um deine Zukunft!
Rechnen wir mal kurz: Du verdienst heute 3.000 Euro brutto. Nach 45 Jahren Arbeit bekommst du bei einem Rentenniveau von 48% etwa 1.440 Euro Rente – brutto. Abzüglich Kranken- und Pflegeversicherung bleiben rund 1.200 Euro netto. Davon sollst du leben? Viel Spaß dabei.
Nüchtern betrachtet: Auf die Politik kannst du nicht zählen.
Während Dänemark das Renteneintrittsalter schrittweise auf 70 Jahre anhebt, wird in Deutschland heftig diskutiert – aber nichts entschieden. Experten fordern längeres Arbeiten. Die Babyboomer gehen jetzt in Rente. Wer zahlt das?
Und nein, „Bitcoin fixes this“ ist auch keine Lösung. Jedenfalls nicht alleine.
Ich nehme meine Altersvorsorge selbst in die Hand. In diesem Artikel zeige ich dir, wie ich mein Portfolio aufbaue, warum Bitcoin für mich ein wichtiger Baustein ist (aber nicht der einzige), und wie auch du heute anfangen kannst, deine Rentenlücke zu schließen.
Bereit? Dann lass uns loslegen. 💪
Die Fakten: So steht es wirklich um unsere Rente
Lass uns das Rentenproblem mal ohne politisches Blabla anschauen. Ich verspreche dir: Nach diesem Abschnitt verstehst du, warum Eigenverantwortung keine Option, sondern Pflicht ist.
Das Rentenniveau: 48% klingt gut – ist es aber nicht
Die Politik feiert sich gerade selbst, weil das Rentenniveau bei 48% stabilisiert werden soll. Klingt erstmal solide, oder? Ich dachte das anfangs auch. Bis ich verstanden habe, was diese Zahl wirklich bedeutet.
Hier die Realität:
Das Rentenniveau von 48% bedeutet NICHT, dass du 48% deines letzten Gehalts bekommst. Nein, es bedeutet, dass ein Durchschnittsverdiener nach 45 Beitragsjahren 48% des aktuellen Durchschnittsverdienstes als Rente erhält. Verwirrt? Verstehe ich total.
Machen wir’s konkret mit einem Beispiel:
Stell dir vor, du verdienst heute 3.500 Euro brutto. Du zahlst brav 45 Jahre lang in die Rentenkasse ein, machst alles richtig. Bei einem Rentenniveau von 48% bekommst du am Ende etwa 1.680 Euro brutto Rente. Abzüglich Steuern und Sozialabgaben bleiben dir rund 1.400 Euro netto übrig.
Lass das mal sacken: Das sind 60% weniger als dein jetziges Nettogehalt. Und jetzt überleg mal ehrlich: Kannst du mit 60% weniger Geld im Alter leben? Deine Miete bleibt gleich. Die Nebenkosten steigen eher. Und Gesundheitskosten? Die explodieren im Alter regelrecht.
Viel Spaß dabei, mit 1.400 Euro über die Runden zu kommen.
Die Babyboomer-Welle: Das System kollabiert (fast)
Jetzt wird’s richtig spannend. Die geburtenstarken Jahrgänge 1954 bis 1969 – die sogenannten Babyboomer – gehen JETZT in Rente. Wir reden hier nicht von ein paar Tausend Menschen. Nein, wir reden von Millionen. Allein bis 2035 werden in Deutschland 4 Millionen mehr Menschen über 67 Jahre alt sein. In Westdeutschland wurden zwischen 1954 und 1969 jedes Jahr über 1,1 Millionen Kinder geboren. Diese Generation hat den Arbeitsmarkt dominiert – und verlässt ihn jetzt Schritt für Schritt.

Warum ist das ein Problem?
Ganz einfach: Unser Rentensystem funktioniert nach dem Umlageverfahren. Das bedeutet, die aktuellen Arbeitnehmer zahlen die Rente für die aktuellen Rentner. Es gibt keinen großen Topf, aus dem deine Rente später kommt. Nein, die Generation nach dir zahlt deine Rente. Klingt nach Schneeballsystem? Ist es irgendwie auch.
Wenn jetzt massenhaft Babyboomer in Rente gehen, müssen immer weniger junge Menschen immer mehr Rentner finanzieren.
Die Konsequenz liegt auf der Hand:
- Entweder steigen die Rentenbeiträge massiv – ich halte es für gut möglich, dass wir bald 25% statt aktuell 18,6% zahlen müssen.
- Oder das Rentenniveau sinkt doch noch
- Oder das Renteneintrittsalter wird weiter angehoben.
- Oder – und das ist am wahrscheinlichsten – alles zusammen passiert gleichzeitig.
Die Rentenlücke: So viel Geld fehlt dir wirklich
Lass uns jetzt mal deine persönliche Rentenlücke berechnen. Ich mache das mit einem realistischen Beispiel, damit du siehst, worum es wirklich geht.
Nehmen wir an, du bist heute 35 Jahre alt und verdienst 3.500 Euro brutto, also etwa 2.250 Euro netto. Du planst, mit 67 in Rente zu gehen (wenn du 1990 oder später geboren bist). Im Alter möchtest du nicht komplett verzichten müssen, sondern etwa 80% deines jetzigen Lebensstandards halten können. Das wären 1.800 Euro netto im Monat.
Was bekommst du vom Staat? Bei einem Rentenniveau von 48% etwa 1.400 Euro netto – wenn’s gut läuft und das Niveau wirklich gehalten wird. Deine monatliche Rentenlücke beträgt also rund 400 Euro. Das klingt erstmal nach wenig, oder? Dachte ich auch.
Aber rechnen wir weiter: 400 Euro mal 12 Monate sind 4.800 Euro pro Jahr. Bei 20 Jahren Rente (also wenn du 87 wirst) fehlen dir 96.000 Euro. Bei 25 Jahren Rente (bis 92 Jahre) sind es schon 120.000 Euro. Und das ist eine konservative Rechnung ohne Inflation und ohne weitere Kürzungen beim Rentenniveau.
Der demografische Wandel: Die Zahlen lügen nicht
Hier wird’s richtig krass. Im Jahr 1962 finanzierten noch 6 Arbeitnehmer einen Rentner. Das System lief wie geschmiert. Heute, im Jahr 2025, finanzieren 2 Arbeitnehmer einen Rentner. Und die Prognose für 2040? Da kommen wir auf 1,5 Arbeitnehmer pro Rentner.
Merkst du was? Das System ist mathematisch nicht mehr haltbar. Nicht, weil Politiker unfähig sind, sondern weil die demografische Entwicklung einfach brutal ist. Wir leben länger, bekommen weniger Kinder, und die Babyboomer-Generation war groß.

Altersaufbau der deutschen Bevölkerung 2019 und Prognose 2060 (Quelle: Statista / Destatis)
Mein Fazit nach all diesen Zahlen:
Wer heute nicht privat vorsorgt, wird im Alter ein Problem haben. Ein großes Problem. Die gesetzliche Rente wird zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel sein. Und genau deshalb habe ich vor Jahren angefangen, meine eigene Strategie zu entwickeln.
Im nächsten Abschnitt räume ich mit dem Mythos auf, dass Bitcoin alle Probleme löst. Spoiler: Tut es nicht. Aber es kann – richtig eingesetzt – ein wichtiger Baustein sein.
„Bitcoin fixes this“? – Spoiler: Nein, nicht alleine!
Du kennst wahrscheinlich die Bitcoin-Maxis. Diese Leute, die auf jedes Problem der Welt die gleiche Antwort haben: „Bitcoin fixes this!“
Inflation? Bitcoin.
Krieg? Bitcoin.
Rentenproblem? Na klar, Bitcoin!
Ich bin nicht so einer. Und das sage ich als jemand, der sich seit 2017 täglich mit Bitcoin beschäftigt und selbst aktiv investiert ist.
Warum ich kein Bitcoin-Maxi bin
Bitcoin fasziniert mich. Die Technologie ist revolutionär, die Idee einer dezentralen Währung genial. Und ja, ich sehe Bitcoin als wichtigen Baustein meiner Altersvorsorge. Aber ich bin nicht blind dafür, dass es Risiken gibt – echte Risiken, über die viele Bitcoin-Maximalisten nicht gerne sprechen.
Die Volatilität?
Die macht mir ehrlich gesagt wenig Sorgen.
Auf eine Zeitspanne von 20-30 Jahren bis zur Rente spielt es keine Rolle, ob Bitcoin zwischendurch mal 50% einbricht. Langfristig hat sich Bitcoin bisher immer erholt und neue Höchststände erreicht. Das ist für mich als langfristigen Investor verkraftbar.
Meine echten Bedenken bei Bitcoin
Was mich aber wirklich skeptisch macht, sind andere Punkte:
1. Quantencomputer:
Die Kryptographie, auf der Bitcoin basiert, könnte durch ausreichend leistungsstarke Quantencomputer geknackt werden. Ja, das Bitcoin-Protokoll kann theoretisch angepasst werden. Aber wird das rechtzeitig passieren? Wird die Community sich einigen können? Das ist ein technologisches Risiko, das real ist – auch wenn es vielleicht erst in 10-20 Jahren relevant wird. Oder vielleicht doch schon schneller?
2. Die Anpassung an das Finanzsystem:
Und hier wird’s wirklich spannend. Bitcoin wurde als Gegenpol zum traditionellen Finanzsystem geschaffen. Als Versicherung gegen FIAT-Währungen und staatliche Kontrolle.
Aber je mehr Bitcoin in das bestehende System integriert wird – Bitcoin-ETFs, institutionelle Investoren, Regulierung durch Staaten –, desto mehr verliert es genau diese Funktion.
Wenn Bitcoin irgendwann genauso reguliert und kontrolliert wird wie klassische Finanzprodukte, was unterscheidet es dann noch von einer Aktie oder einem anderen Asset?
Dann ist es nicht mehr die Versicherung gegen das System, sondern Teil des Systems geworden.
3. Die 21-Millionen-Grenze ist nicht in Stein gemeißelt:
Jetzt wird’s kontrovers. Viele Bitcoin-Fans werden mir hier widersprechen, aber hör mir zu: Die Limitierung auf 21 Millionen Bitcoin ist im Code festgeschrieben – aber Code kann geändert werden.
Ja, dafür bräuchte es einen Konsens in der Community. Aber was passiert, wenn in 20 oder 30 Jahren die Mehrheit der Miner und Nodes dafür stimmt, die Grenze anzuheben?
Vielleicht weil die Mining-Rewards zu niedrig werden und die Netzwerksicherheit gefährdet ist? Oder weil wirtschaftlicher Druck entsteht? Die Geschichte zeigt: Wenn genug Leute mit genug Macht ein Interesse an einer Änderung haben, kann es passieren. Das ist kein Untergangs-Szenario, aber eine reale Möglichkeit, die man im Hinterkopf behalten sollte.
4. Die kurze Historie als Wertspeicher:
Bitcoin wird oft als „digitales Gold“ bezeichnet. Aber seien wir mal ehrlich: Gold hat sich über Jahrtausende als Wertspeicher bewährt. Durch Kriege, Währungsreformen, Imperien, die aufgestiegen und gefallen sind – Gold hat überlebt. Bitcoin existiert seit 2009. Gerade mal 16 Jahre. Das sind nicht mal zwei Jahrzehnte.
Wir hatten bisher eine Phase, in der Bitcoin größtenteils in einem positiven wirtschaftlichen Umfeld gewachsen ist. Wie verhält sich Bitcoin in einer wirklich schweren, langanhaltenden Wirtschaftskrise? In einem Jahrzehnt der Stagflation? Niemand weiß das. Wir haben keine Daten, keine historische Evidenz. Bitcoin hat sich noch nicht als Wertspeicher über Generationen bewiesen – das ist ein Experiment, das noch läuft.
Bitcoin als Baustein – nicht als Allheilmittel
Trotz dieser Bedenken hat Bitcoin einen festen Platz in meiner Altersvorsorge. Warum? Weil die Chancen die Risiken aktuell noch überwiegen. Die Begrenzung auf 21 Millionen Coins, die Unabhängigkeit von Zentralbanken, das Potenzial als Wertaufbewahrungsmittel – das sind starke Argumente.
Aber: Wer alles auf Bitcoin setzt, spielt Roulette mit seiner Zukunft. Und genau deshalb ist Diversifikation für mich der Schlüssel. Bitcoin ist ein wichtiger Teil meiner Strategie – aber eben nur ein Teil.
Meine Strategie: Diversifikation ist der Schlüssel
Jetzt wird’s konkret. Nach all den Problemen und kritischen Gedanken fragst du dich wahrscheinlich: „Okay Richard, und was machst du jetzt konkret?“ Fair.
Lass mich dir meine Strategie zeigen.
Hinweis:
Dieser Beitrag stellt keine Anlage- und Steuerberatung dar, sondern spiegelt lediglich meine persönliche Meinung und Erfahrung wider.
Investitionen in Kryptowährungen und andere Finanzinstrumente beinhalten Risiken, die zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals und darüber hinaus führen können.
Das Fundament: All-Weather Portfolio + Bitcoin
Ich baue meine Altersvorsorge auf zwei Hauptkomponenten auf, die sich perfekt ergänzen. Auf der einen Seite habe ich das All-Weather Portfolio – eine Strategie, die der Hedgefonds-Manager Ray Dalio entwickelt hat. Auf der anderen Seite Bitcoin.
Warum diese Kombination?
Weil sie sich gegenseitig ausgleichen.
Das All-Weather Portfolio ist darauf ausgelegt, in jeder wirtschaftlichen „Wetterlage“ zu funktionieren. Ob Boom oder Rezession, ob steigende oder fallende Inflation – das Portfolio soll stabil bleiben. Bitcoin hingegen ist hochvolatil, bietet aber enormes Wachstumspotenzial. Die hohe Volatilität von Bitcoin wird durch die Stabilität des All-Weather Portfolios ausgeglichen. Gleichzeitig ermöglicht mir Bitcoin, Überrenditen zu erzielen, die ich dann teilweise in das sicherere Portfolio transferieren kann.
Meine angepasste All-Weather Strategie
Das klassische All-Weather Portfolio von Ray Dalio ist sehr konservativ ausgelegt mit nur 30% Aktien und 55% Anleihen. Das ist für jemanden sinnvoll, der kurz vor der Rente steht oder maximale Stabilität braucht. Ich bin aber Mitte 40 und habe noch 20+ Jahre bis zur Rente. Deshalb habe ich die Gewichtung für meine Situation angepasst:
- 70% Aktien – deutlich höher als die ursprünglichen 30%
- 15% langfristige Staatsanleihen – reduziert von 40%
- 5% mittelfristige Staatsanleihen – reduziert von 15%
- 5% Gold – leicht reduziert von 7,5%
- 5% Rohstoffe – leicht reduziert von 7,5%
Diese Aufteilung ist aggressiver und renditeorientierter, behält aber die Grundidee der Diversifikation über verschiedene Anlageklassen bei. Der höhere Aktienanteil gibt mir mehr Wachstumspotenzial, während die anderen Komponenten für Stabilität in Krisenzeiten sorgen.
Features:
Besonders geeignet für Einsteiger
Sparplan-Funktion
VISION Coin mit vielen Vorteilen
Aktien, ETFs und Edelmetalle
Features:
Besonders geeignet für Einsteiger
Sparplan-Funktion
Advanced Trading Funktion
Features:
Sehr niedrige Gebühren
Viele Handelspaare
BNB Coin mit vielen Vorteilen
Features:
Besonders geeignet für Einsteiger
Sparplan-Funktion
Ableger der Börse Stuttgart
Features:
Besonders geeignet für Einsteiger
Sparplan-Funktion
Bitcoin Only mit Cold Wallet
Erhalte 0,5 % Rabatt auf die Handelsgebühren. Verwende den Empfehlungscode: CRYPTOTANT
Features:
Besonders geeignet für Aktieninvestments
Kostenlose ETF Sparpläne
Debitkarte mit Cashback
Meine konkrete ETF-Auswahl
70% Aktien: Hier setze ich auf den Vanguard FTSE All-World ETF (WKN: A1JX52). Dieser ETF bildet über 3.000 Aktien aus Industrie- und Schwellenländern ab – maximale globale Diversifikation. Kostenquote: nur 0,22% pro Jahr. Zusätzlich habe ich noch eine Beimischung von Einzelaktien, von deren langfristigem Potenzial ich überzeugt bin.
15% langfristige Staatsanleihen: Der iShares $ Treasury Bond 20+yr UCITS ETF (WKN: A0LGQC). US-Staatsanleihen mit langen Laufzeiten, die besonders bei fallender Inflation und in Krisenzeiten gut performen.
5% mittelfristige Staatsanleihen: Der iShares $ Treasury Bond 7-10yr UCITS ETF (WKN: A0NECU). Geringeres Zinsrisiko, trotzdem Stabilität.
5% Gold: Der Xetra-Gold ETC (WKN: A0S9GB). Physisch hinterlegtes Gold als klassischer Inflationsschutz.
5% Rohstoffe: Der Lyxor Commodities Refinitiv/CoreCommodity CRB TR UCITS ETF (WKN: LYX0Z2). Breiter Rohstoffkorb von Energie über Metalle bis Agrarprodukte.
Warum diese Anpassung?
Ganz einfach: Ich habe noch Zeit. Mit 20+ Jahren bis zur Rente kann ich Marktschwankungen aussitzen. Ein Crash mit 40% Verlust? Klar, tut weh. Aber ich habe Zeit, das wieder aufzuholen. Deshalb der höhere Aktienanteil für mehr Renditepotenzial.
Die 30% in Anleihen, Gold und Rohstoffen sind mein Sicherheitsnetz.
In Krisenzeiten, wenn die Aktienmärkte abstürzen, federn diese Komponenten die Verluste ab. Das gibt mir die Ruhe, auch in schwierigen Zeiten investiert zu bleiben.

Bitcoin als zusätzlicher Wachstumstreiber
Neben diesem All-Weather Portfolio halte ich Bitcoin. Nicht als Teil des Portfolios, sondern als separate, wachstumsorientierte Komponente. Bitcoin bietet mir die Chance auf Überrenditen, birgt aber auch das höchste Risiko.
Wie ich das Ganze umsetze: Sparpläne und selektives Timing
Meine Umsetzung läuft auf zwei Wegen:
Kontinuierliche Sparpläne für das All-Weather Portfolio: Jeden Monat fließt automatisch Geld in meine ETFs nach meiner 70/15/5/5/5-Verteilung. Hier mache ich kein Timing. Egal, ob die Märkte oben oder unten stehen – der Sparplan läuft durch. Cost-Average-Effekt, keine Emotionen.
Selektives Bitcoin-Investment: Bei Bitcoin handhabe ich das anders. Ja, ich weiß, alle predigen: „DCA ist King, einfach stur durchziehen!“ Aber seien wir ehrlich: Wenn Bitcoin gerade neue Allzeithochs erreicht und der Markt in Euphorie ist – wie Anfang Oktober 2025 –, dann pausiere ich meinen Bitcoin-Sparplan.
Ich warte auf bessere Einstiegspreise. Ist das Market-Timing? Ja. Funktioniert es immer? Nein. Aber ich fühle mich wohler damit, nicht auf gefühlten Höchstständen zu kaufen.
Das bedeutet nicht, dass ich versuche, den absoluten Tiefpunkt zu erwischen. Aber wenn Bitcoin euphorisch läuft, warte ich auf eine Konsolidierung oder Korrektur. Dann steige ich wieder ein. Ist das optimal? Wahrscheinlich nicht. Aber es ist meine Strategie, mit der ich mich wohlfühle.
Gewinnmitnahmen aus Bitcoin: Und hier wird’s noch interessanter. Wenn Bitcoin stark steigt und ich ordentliche Gewinne gemacht habe, nehme ich Teile davon mit. Dieses Geld fließt dann ins All-Weather Portfolio nach meiner 70/15/5/5/5-Verteilung.
So sichere ich spekulative Bitcoin-Gewinne und baue damit ein stabileres, langfristiges Vermögen auf. Aus Zock wird Altersvorsorge.
Rebalancing: Auffüllen statt Verkaufen
Einmal im Jahr schaue ich mein All-Weather Portfolio an und prüfe, ob die Gewichtungen noch stimmen. Nehmen wir an, Aktien sind stark gestiegen und machen plötzlich 80% statt 70% meines Portfolios aus. Was mache ich dann?
Ich verkaufe nicht die übergewichtete Position. Warum? Weil ich damit Gewinne realisieren und Steuern zahlen würde. Stattdessen nutze ich neue Zuflüsse – zum Beispiel aus Bitcoin-Gewinnen oder anderen Alpha-Quellen – um die untergewichteten Positionen aufzufüllen. Sind Anleihen untergewichtet, fließt das nächste Geld verstärkt dorthin. Ist Gold zu niedrig, fülle ich dort auf.
Das ist steuerlich effizienter und vermeidet unnötige Transaktionskosten. Ich lasse meine Gewinner laufen und bringe das Portfolio durch gezielte Zukäufe wieder ins Gleichgewicht.
Praktische Umsetzung: So fängst du heute an
Jetzt hast du meine Strategie gesehen. Aber wie setzt du das für dich selbst um? Lass mich dir einen praktischen Fahrplan geben, wie du heute – wirklich heute – anfangen kannst, deine Rentenlücke zu schließen.
Schritt 1: Rentenlücke berechnen – Wo stehst du wirklich?
Der erste Schritt ist der ehrlichste: Du musst wissen, wo du stehst. Keine Schönrechnerei, keine Selbstlügen. Nimm dir 30 Minuten Zeit und rechne durch:
Was bekommst du vom Staat? Schau auf deine letzte Renteninformation. Die kommt jährlich automatisch, wenn du über 27 Jahre alt bist. Dort steht, wie viel Rente du aktuell zu erwarten hast. Achtung: Das ist brutto! Zieh noch etwa 15% für Kranken- und Pflegeversicherung ab, dann hast du deine Netto-Rente.
Was brauchst du wirklich? Überlege realistisch: Was kostet dein Leben heute? Miete, Essen, Auto, Versicherungen, Hobbys. Rechne mit etwa 80% deines jetzigen Einkommens – das ist ein guter Richtwert für den gewünschten Lebensstandard im Alter.
Die Lücke: Die Differenz zwischen dem, was du brauchst, und dem, was der Staat dir gibt – das ist deine persönliche Rentenlücke. Pro Monat. Multipliziere das mit 12 Monaten und dann mit 20-25 Jahren Rentendauer. Das ist die Summe, die du selbst aufbauen musst.
Klingt nach viel? Ist es auch. Aber keine Panik – du hast Zeit. Und genau deshalb musst du JETZT anfangen.
Rentenlücken-Rechner
Monatliche und jährliche Rentenlücke
Gesamtlücke über Rentendauer
Schritt 2: Sparziele definieren – Wie viel musst du monatlich investieren?
Jetzt wird’s konkret. Du weißt, wie viel dir fehlt. Jetzt musst du ausrechnen, wie viel du monatlich investieren musst, um diese Lücke zu schließen.
Eine Faustregel: Bei einer durchschnittlichen Rendite von 7% pro Jahr (realistisch für ein diversifiziertes Portfolio) musst du etwa 400-500 Euro pro Monat investieren, um in 25 Jahren auf etwa 300.000 Euro zu kommen. Das sind bei 20 Jahren Rente etwa 1.250 Euro zusätzlich pro Monat.
Kannst du keine 500 Euro pro Monat investieren? Kein Problem. Fang mit 100 Euro an. Oder mit 50 Euro. Hauptsache, du fängst an. Jeder Euro, den du heute investierst, hat 20-30 Jahre Zeit zu wachsen. Das ist pure Magie des Zinseszinseffekts.
Schritt 3: Portfolio aufbauen – Finde deine Strategie
Jetzt wird’s wichtig: Es gibt nicht DIE eine richtige Strategie. Was ich dir in diesem Artikel zeige, ist MEINE persönliche Strategie, die zu MEINER Situation passt. Ich bin Mitte 40, habe einen stabilen Job, keine Schulden, und kann Volatilität aushalten. Deine Situation ist vielleicht komplett anders.
Bist du 25 und hast 40+ Jahre bis zur Rente? Dann kannst du wahrscheinlich noch aggressiver sein. Bist du 55 und willst in 10 Jahren in Rente? Dann brauchst du deutlich mehr Stabilität und weniger Risiko. Hast du Familie und Kinder? Dann sieht deine Risikobereitschaft anders aus als bei jemandem ohne finanzielle Verpflichtungen.

Meine Strategie ist ein Beispiel, keine Anleitung. Überlege dir:
- Wie viel Risiko kannst und willst du eingehen?
- Wie lange hast du noch bis zur Rente?
- Wie sicher ist dein Einkommen?
- Wie gut kannst du mit Schwankungen umgehen?
Die Antworten auf diese Fragen bestimmen deine individuelle Strategie.
Für mich persönlich sieht die Umsetzung so aus:
Depot eröffnen: Ich nutze Online-Broker wie Trade Republic* oder Scalable Capital – günstig und einsteigerfreundlich. Depoteröffnung dauert 10 Minuten online.
Sparpläne einrichten: Automatisierung ist King. Meine Sparpläne laufen automatisch nach meiner 70/15/5/5/5-Aufteilung in die entsprechenden ETFs. Keine manuellen Überweisungen, kein „Ich mach’s später“.
Bitcoin selektiv: Ich habe keinen dauerhaften Bitcoin-Sparplan. Ich aktivieren den Sparplan, wenn ich gute Einstiegsmöglichkeiten sehe, und pausiere bei Höchstständen.
Vielleicht passt eine ganz andere Aufteilung besser zu dir. Vielleicht willst du mehr in Aktien, weniger in Anleihen. Vielleicht gar kein Bitcoin. Das ist völlig okay.
Mehr zu meinem Ansatz beim gestaffelten Bitcoin-Investment findest du in meinem ausführlichen Artikel über Dollar Cost Averaging.
Wichtig ist nur: Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und langfristiges Denken.
Wenn du neu im Krypto-Bereich bist, empfehle ich dir meinen Einsteiger-Guide: Krypto für Anfänger: Dein leichter Einstieg. Dort erkläre ich die Grundlagen Schritt für Schritt.
Schritt 4: Dranbleiben und langfristige Perspektive
Der schwierigste Teil kommt jetzt: Dranbleiben. Nicht in Panik verkaufen, wenn die Märkte crashen. Nicht gierig werden, wenn Bitcoin durch die Decke geht. Nicht aufhören zu investieren, wenn es mal ein paar Monate schlecht läuft.
Die Realität: Du wirst Crashes erleben. Dein Depot wird zwischendurch deutlich im Minus sein. Das ist normal. Das gehört dazu. Die Frage ist: Hältst du durch oder verkaufst du in Panik?
Hier hilft dir die Diversifikation. Wenn deine Aktien crashen, federn die Anleihen ab. Wenn die Inflation steigt, hilft dir Gold. Wenn alles zusammenbricht, hast du immer noch Bitcoin als unabhängige Asset-Klasse.
Was ist mit Immobilien?
Jetzt werden einige von euch fragen: „Und was ist mit Immobilien? Sollte ich nicht eine Wohnung kaufen für die Altersvorsorge?“
Meine Meinung: Selbstbewohnte Immobilien binden massiv Kapital. Du steckst Hunderttausende Euro in ein Objekt, das du nicht flexibel nutzen kannst. Dieses Geld könnte woanders deutlich produktiver arbeiten. Klar, du zahlst keine Miete mehr – aber du hast hohe Kaufnebenkosten (10-15% des Kaufpreises), laufende Instandhaltungskosten, und null Flexibilität. Wenn du den Job wechseln musst oder willst, sitzt du fest. Für mich persönlich macht eine selbstbewohnte Immobilie zur Altersvorsorge keinen Sinn.
Immobilien als Investment – also Vermietung – ist eine ganz andere Geschichte. Das kann durchaus sinnvoll sein, aber nur, wenn du das nötige Wissen hast und bereit bist, den Aufwand zu tragen. Mietersuche, Instandhaltung, Verwaltung, steuerliche Aspekte – das ist ein aktives Investment, kein passives. Du brauchst Zeit, Nerven und Know-how. Wenn du das mitbringst, können vermietete Immobilien Teil einer guten Strategie sein. Aber es ist definitiv kein „einfach kaufen und fertig“.
Ich persönlich setze auf REITs (Real Estate Investment Trusts) statt physische Immobilien. REITs sind börsengehandelte Immobiliengesellschaften – du investierst in Immobilien, ohne selbst Eigentümer zu sein. Die Vorteile: Hohe Liquidität (du kannst jederzeit verkaufen), breite Diversifikation über viele Immobilien und Standorte, keine Instandhaltungskosten, kein Mieterärger, und oft attraktive Dividendenrenditen.
So habe ich Immobilien als Anlageklasse in meinem Portfolio, ohne den Aufwand und die Kapitalbindung von physischem Eigentum. Das ist meine Lösung – deine kann anders aussehen.
Fazit: Eigenverantwortung statt auf Politik vertrauen
Lass uns ehrlich sein: Die Politik wird dein Rentenproblem nicht lösen. Das System ist demografisch am Ende. Zu viele Rentner, zu wenige Beitragszahler, zu viele leere Versprechungen.
Du kannst jetzt hoffen, dass sich irgendwie alles zum Guten wendet. Oder du nimmst deine finanzielle Zukunft selbst in die Hand. Heute.
Was ich in diesem Artikel aufzeige, ist keine Raketenwissenschaft:
- Diversifikation – Nicht alles auf eine Karte setzen. Breit streuen über ETFs, Anleihen, Gold, Rohstoffe, Bitcoin, REITs.
- Langfristiges Denken – Nicht nervös werden bei Crashes. Nicht gierig werden bei Rallys. Einfach dranbleiben.
- Eigenverantwortung – Niemand regelt deine Altersvorsorge für dich. Du musst selbst aktiv werden.
- Ist Bitcoin die Lösung? Nein, nicht alleine. Aber Bitcoin kann ein wichtiger Baustein sein – wenn du die Risiken verstehst und nicht alles darauf setzt.
Fang heute an
Die Rentenlücke ist real. Sie wird nicht kleiner, wenn du abwartest. Jeden Monat, den du nicht investierst, verlierst du wertvolle Zeit.
Eröffne ein Depot. Richte einen Sparplan ein. Fang mit 50, 100 oder 200 Euro an. Egal wie viel – Hauptsache du fängst an.
Du hast Zeit. Wenn du heute startest, hast du 20, 30 oder 40 Jahre, um ein solides Vermögen aufzubauen. Aber nur, wenn du jetzt beginnst.
Jetzt bist du dran: Wie gehst du deine Altersvorsorge an? Setzt du auch auf Diversifikation oder verfolgst du eine andere Strategie? Schreib’s mir in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Meinung! ??







