Stell dir vor, du möchtest deine Kryptowährungen verkaufen und das Geld auf dein Bankkonto überweisen. Ein Szenario, das früher oder später auf viele Krypto-Investoren zukommt. Doch was einfach klingen mag, kann schnell zu einer komplexen Herausforderung werden: Der Mittelherkunftsnachweis.
In einem kürzlich von mir veröffentlichten Post auf Threads wurde deutlich, wie viele Fragen und Unsicherheiten es zu diesem Thema gibt. Viele Anleger sind überrascht, wenn sie plötzlich nachweisen müssen, woher ihre Kryptowährungen stammen – besonders wenn sie diese schon seit längerer Zeit oder auf verschiedenen Wallets halten.
Die Realität ist: Mit der zunehmenden Regulierung des Kryptomarktes wird der Mittelherkunftsnachweis immer wichtiger. Egal ob du deine Bitcoin auf einer Hardware Wallet wie dem Ledger Nano verwahrst oder bei einer regulierten Börse – früher oder später wirst du dich mit diesem Thema auseinandersetzen müssen.
Besonders herausfordernd wird es, wenn du:
- Coins auf verschiedenen Wallets und Börsen verteilt hast
- Kryptowährungen schon seit vielen Jahren besitzt
- mit nicht-regulierten Exchanges gearbeitet hast
- häufig zwischen verschiedenen Wallets transferiert hast
In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Mittelherkunftsnachweis für Kryptowährungen wissen musst. Ich zeige dir, wann er erforderlich ist, welche Herausforderungen es gibt und wie du dich am besten darauf vorbereitest.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Mittelherkunftsnachweis dokumentiert die legale Herkunft deiner Kryptowährungen und wird spätestens bei dem Einzahlen von Kryptowährungen oder Fiatgeld von Banken und Börsen gefordert.
Der Mittelherkunftsnachweis dient der Bekämpfung von Geldwäsche und ist eine gesetzliche Anforderung für Finanzdienstleister.
Der Nachweis wird üblicherweise ab 10.000€ verlangt, kann aber auch bei kleineren Summen oder auffälligen Transaktionsmustern eingefordert werden.
Originale Kaufbelege, Transaktionsnachweise und Bankauszüge sind erforderlich – Steuerreports von Tools wie Cointracking reichen alleine nicht aus.
Bei Hardware-Wallets musst du zusätzlich nachweisen, dass du der Besitzer der Wallet-Adressen bist.
Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Dienstleister – eine gute Dokumentation von Anfang an ist daher besonders wichtig.
Ab Ende 2024 werden durch neue EU-Regeln (TFR) besonders Transfers über 1.000€ zwischen Börsen und privaten Wallets strenger kontrolliert.
Was ist ein Mittelherkunftsnachweis? (Proof of Source of Funds)
Der Mittelherkunftsnachweis, im Englischen als “Proof of Source of Funds” oder kurz “PoSF” bekannt, ist ein dokumentierter Nachweis über die Herkunft deiner finanziellen Mittel. Im Kontext von Kryptowährungen bedeutet dies, dass du belegen musst, wie und wann du in den Besitz deiner digitalen Assets gekommen bist.
Dieser Nachweis ist kein einmaliges Dokument, sondern vielmehr eine Sammlung verschiedener Unterlagen, die gemeinsam die Geschichte deiner Krypto-Investments erzählen. Er dient dazu nachzuweisen, dass deine Vermögenswerte aus legalen Quellen stammen.
Typische Bestandteile eines Mittelherkunftsnachweises:
- Kaufbelege: Dokumentation wann und wo du Kryptowährungen erworben hast
- Transaktionshistorie: Nachweise über Bewegungen zwischen Wallets und Exchanges
- Handelshistorie: Aufzeichnungen über deine Trading-Aktivitäten
- Bankbelege: Nachweise über Einzahlungen auf Krypto-Börsen
- Mining-Nachweise: Falls du Coins durch Mining erworben hast
- Wallet-Adressen: Dokumentation deiner verwendeten Wallets
Warum gibt es ihn?
Der Mittelherkunftsnachweis ist Teil der gesetzlichen Anforderungen zur Geldwäscheprävention und Terrorismusfinanzierung. Finanzinstitute und Krypto-Börsen sind rechtlich verpflichtet, die Herkunft größerer Geldbeträge zu überprüfen.
Wer verlangt ihn?
- Regulierte Krypto-Börsen wie Bitpanda, BISON oder Kraken
- Banken bei größeren Überweisungen von Krypto-Exchanges
- Finanzämter bei steuerlichen Prüfungen
- Andere Finanzdienstleister bei der Nutzung ihrer Services
Wichtig zu wissen:
Die konkreten Anforderungen an einen Mittelherkunftsnachweis können je nach Börse oder Institution unterschiedlich sein. Während einige Anbieter beispielsweise Screenshots akzeptieren, verlangen andere möglicherweise beglaubigte Dokumente oder zusätzliche Nachweise.
Informiere dich am besten direkt in den Help-Centern oder Support-Bereichen der jeweiligen Börsen über ihre spezifischen Anforderungen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den viele übersehen:
Auch wenn du deine Coins auf einer nicht-regulierten Exchange kaufst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit spätestens beim Umtausch in FIAT-Währungen oder bei der Überweisung auf ein europäisches Bankkonto einen Nachweis erbringen müssen.
Rechtliche Grundlagen in der EU und Deutschland
Die rechtlichen Anforderungen für den Mittelherkunftsnachweis bei Kryptowährungen entwickeln sich stetig weiter. Besonders die neuen EU-Regelungen werden den regulatorischen Rahmen grundlegend verändern.
Eine zentrale Rolle wird dabei die Transfer of Funds Regulation (TFR) spielen, die am 30. Dezember 2024 in Kraft treten wird. Diese Verordnung wird Krypto-Dienstleister dazu verpflichten, detaillierte Informationen über die Quelle und den Empfänger von Transaktionen zu sammeln und zu speichern. Besonders relevant wird dies bei Transfers über 1.000 Euro zwischen Exchanges und unhosted Wallets, wie beispielsweise Hardware Wallets, sein.
Parallel dazu wurde mit der Markets in Crypto-Assets Verordnung (MiCA) ein einheitlicher Regulierungsrahmen für Kryptowährungen in der EU geschaffen. Diese Verordnung zielt darauf ab, die Anforderungen an Krypto-Dienstleister in Bezug auf Transparenz und Nachweispflichten EU-weit zu vereinheitlichen und wird schrittweise implementiert.
In Deutschland bildet bereits heute das Geldwäschegesetz (GwG) die nationale rechtliche Grundlage. Es verpflichtet Finanzdienstleister dazu, bei Transaktionen ab 10.000 Euro die Herkunft der Mittel zu überprüfen. Diese Regelung gilt ausdrücklich auch für den Umtausch von Kryptowährungen in FIAT-Geld.
Was bedeutet das in der Praxis?
Als Krypto-Investor bedeutet dies konkret, dass du bei größeren Transaktionen eine lückenlose Dokumentation vorweisen musst. Die Anforderungen an diese Dokumentation werden dabei stetig umfangreicher, und du musst damit rechnen, dass verschiedene Dienstleister diese Nachweise einfordern.
Eine besondere Rolle wird dabei die sogenannte “Travel Rule” spielen, die Teil der TFR ist. Diese Regelung wird verlangen, dass bei Transfers zwischen verschiedenen Dienstleistern wichtige Informationen “mitreisen” müssen. Dazu gehören Angaben über den Absender, den Empfänger und die Höhe der Transaktion. Dies wird insbesondere Transfers zwischen verschiedenen Krypto-Börsen oder beim Wechsel zu traditionellen Finanzinstituten betreffen.
Die praktische Umsetzung dieser Regelungen stellt sowohl für Dienstleister als auch für Nutzer eine große Herausforderung dar. Während die Dienstleister ihre Systeme und Prozesse anpassen müssen, bedeutet es für uns Nutzer vor allem eines: Eine sorgfältige Dokumentation unserer Transaktionen von Anfang an wird wichtiger denn je.
Wann wird ein Mittelherkunftsnachweis benötigt?
Der Mittelherkunftsnachweis kann in verschiedenen Situationen erforderlich werden. Die häufigsten Auslöser für eine solche Überprüfung möchte ich dir anhand konkreter Szenarien erläutern.
1. Bei Krypto-zu-FIAT Transaktionen
Besonders relevant wird der Nachweis, wenn du Kryptowährungen in Euro oder andere FIAT-Währungen umtauschen möchtest. Regulierte Börsen wie Bitpanda, BISON oder Coinbase sind gesetzlich verpflichtet, bei größeren Beträgen die Herkunft der Mittel zu prüfen. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Geld anschließend auf ein Bankkonto ausgezahlt werden soll.
2. Bei größeren Einzahlungen
Ab einem Betrag von 10.000 Euro greift in Deutschland das Geldwäschegesetz. Allerdings können Krypto-Börsen und Banken auch bei niedrigeren Beträgen einen Nachweis verlangen. Die genauen Schwellenwerte unterscheiden sich je nach Anbieter und können sich auch im Laufe der Zeit ändern.
3. Bei verdächtigen Transaktionsmustern
Finanzdienstleister sind verpflichtet, auffällige Transaktionsmuster zu überprüfen. Als verdächtig können dabei Transaktionen eingestuft werden, die:
- von bekannten High-Risk-Adressen stammen
- über Mixer oder Tumbler gelaufen sind
- mit sanktionierten Adressen in Verbindung stehen
4. Bei zufälligen oder unregelmäßigen Mustern
Auch wenn deine Transaktionen völlig legal sind, können unregelmäßige oder zufällige Muster eine Überprüfung auslösen. Dies kann der Fall sein bei:
- plötzlichen großen Summen, die vom üblichen Transaktionsverhalten abweichen
- vielen kleinen Transaktionen in kurzer Zeit
- Transfers über mehrere Wallets oder Börsen
- längerer Inaktivität gefolgt von plötzlicher hoher Aktivität
Intransparente Auslöser
Was viele nicht wissen: Die tatsächlichen Auslöser für die Anforderung eines Mittelherkunftsnachweises sind nicht vollständig transparent und können sich je nach Dienstleister deutlich unterscheiden. Während einige Börsen sehr strenge Kontrollen durchführen, sind andere etwas lockerer in ihrer Handhabung. Die genauen Kriterien und Schwellenwerte, die zu einer Überprüfung führen, werden von den Dienstleistern aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich gemacht.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass manchmal auch Transaktionen geprüft werden, die deutlich unter den offiziellen Schwellenwerten liegen. Umgekehrt können größere Transaktionen ungeprüft durchgehen. Diese scheinbare Willkür ist Teil des Risikomanagements der Dienstleister und basiert oft auf internen Algorithmen und Risikoeinschätzungen.
Besondere Herausforderungen bei dem Mittelherkunftsnachweis für Kryptowährungen
Die Erstellung eines Mittelherkunftsnachweises für Kryptowährungen bringt einige spezifische Herausforderungen mit sich. Besonders drei Bereiche stellen sich dabei als besonders komplex heraus.
1. Self-Custody und Hardware Wallets
Die Selbstverwahrung von Kryptowährungen auf Hardware Wallets wie Ledger oder Trezor ist aus Sicherheitssicht optimal, kann aber bei der Erstellung eines Mittelherkunftsnachweises zu Komplikationen führen. Anders als bei zentralisierten Börsen gibt es hier keine automatisch erstellten Aufzeichnungen über Ein- und Auszahlungen. Zum Glück gibt es hier aber die Blockchain, die alles aufzeichnet und als Nachweis genutzt werden kann.
Bei der Nutzung von Hardware Wallets musst du selbst nachweisen:
- Woher die ursprünglichen Coins stammen
- Dass du tatsächlich der Besitzer der Wallet-Adresse bist
- Den kompletten Weg der Coins von der Quelle bis zum aktuellen Wallet
Dabei kann es besonders schwierig sein, den Besitz einer Wallet-Adresse nachzuweisen. Eine Möglichkeit ist das Signieren einer Nachricht mit dem Private Key der Wallet. Allerdings akzeptieren nicht alle Dienstleister diese Methode als Nachweis.
2. Ältere Transaktionen nachweisen
Eine besondere Herausforderung stellt sich bei Coins, die du schon seit längerer Zeit hältst. Hier können verschiedene Probleme auftreten:
- Alte Exchange-Accounts existieren möglicherweise nicht mehr
- E-Mail-Bestätigungen wurden gelöscht
- Handelsplattformen haben ihren Betrieb eingestellt
- Dokumentationen wurden nicht aufbewahrt
- Bankbelege sind nicht mehr verfügbar
In solchen Fällen kann es sehr aufwendig oder sogar unmöglich sein, die ursprüngliche Herkunft der Mittel lückenlos zu dokumentieren. Dies ist besonders problematisch, wenn du früh in Kryptowährungen investiert hast, als die Dokumentationsanforderungen noch nicht so streng waren.
Eine weitere Herausforderung: Viele Anleger verlassen sich auf Steuer-Tools wie Cointracking für ihre Dokumentation. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die von diesen Tools generierten Steuerreports meist nicht als Mittelherkunftsnachweis akzeptiert werden. Diese Tools sind zwar hervorragend für die Steuererklärung geeignet, erfüllen aber nicht die spezifischen Anforderungen an einen Mittelherkunftsnachweis.
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3. Internationale Börsen
Die Nutzung internationaler, besonders nicht-regulierter Börsen, stellt eine weitere Hürde dar. Hier ergeben sich folgende Schwierigkeiten:
Während regulierte Börsen wie Bitpanda oder BISON standardisierte Nachweise in deutscher oder englischer Sprache ausstellen, kann es bei internationalen Plattformen zu Problemen kommen. Oft sind die Nachweise nicht im gewünschten Format verfügbar oder entsprechen nicht den Anforderungen europäischer Finanzinstitute.
Besonders kritisch wird es, wenn die verwendete Börse keine ausreichende Dokumentation anbietet oder gar nicht mehr existiert. In solchen Fällen musst du alternative Nachweise erbringen, was oft eine kreative Herangehensweise erfordert.
Mein Tipp aus der Praxis: Nutze für größere Investments vorzugsweise regulierte Börsen im EU-Raum. Auch wenn die Gebühren hier oft höher sind, ersparst du dir später möglicherweise viel Ärger bei der Erstellung des Mittelherkunftsnachweises.
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Wie erstellt man einen Mittelherkunftsnachweis?
Die Erstellung eines Mittelherkunftsnachweises für Kryptowährungen erfordert eine sorgfältige und systematische Vorgehensweise. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Tools wie Cointracking, Accointing oder Koinly, die viele von uns für die Steuererklärung nutzen, in der Regel nicht ausreichen. Diese Tools sind zwar hervorragend für steuerliche Zwecke, aber ein Mittelherkunftsnachweis erfordert originale Belege und spezifische Dokumentationen.
Erforderliche Dokumente
Je nach Situation und Dienstleister werden unterschiedliche Nachweise benötigt. Die Basis bilden dabei immer die Original-Kaufbestätigungen der Krypto-Börsen, inklusive Zeitstempel und Transaktions-IDs und den Kompletten Namen. Dazu kommen Nachweise über die ursprünglichen Zahlungen, beispielsweise in Form von Banküberweisungen oder Kreditkartenbelegen.
Besonders wichtig sind auch Nachweise über Wallet-Bewegungen. Hier musst du dokumentieren, wie die Kryptowährungen zwischen verschiedenen Wallets transferiert wurden. Bei der Nutzung von Hardware Wallets kann es notwendig sein, signierte Nachrichten vorzulegen, um das Eigentum an bestimmten Wallet-Adressen zu bestätigen.
Eine weitere wichtige Säule sind Bankdokumente. Diese müssen nicht nur die Einzahlungen auf Krypto-Börsen belegen, sondern bei größeren Beträgen auch die ursprüngliche Herkunft der Gelder nachweisen – sei es durch Gehaltsabrechnungen, Verkaufserlöse oder andere Vermögensnachweise.
Best Practices für die Dokumentation
Eine bewährte Methode ist das Führen eines “Krypto-Logbuchs”. Darin dokumentierst du fortlaufend alle relevanten Transaktionen und Ereignisse. Das Logbuch sollte die komplette Geschichte deiner Krypto-Investments erzählen – von der ersten Investition bis zum aktuellen Stand. Besonders wichtig ist dabei, dass du auch Transfers zwischen eigenen Wallets und längere Zeiträume ohne Aktivität erklären kannst.
Die Dokumentation sollte chronologisch und strukturiert erfolgen. Speichere alle Belege direkt nach dem Kauf oder Verkauf ab und erstelle regelmäßige Backups. Ein einheitliches System für die Benennung und Ablage der Dokumente hat sich in der Praxis als sehr hilfreich erwiesen.
Steuer-Tools wie Cointracking können dabei als ergänzende Übersicht dienen. Sie ersetzen zwar nicht die originalen Nachweise, helfen aber dabei, den Überblick zu behalten und mögliche Lücken in der Dokumentation zu identifizieren. Auch Blockchain-Explorer können nützlich sein, um spezifische Transaktionsdetails nachzuweisen.
Praxistipp
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur empfehlen, von Anfang an eine sorgfältige Dokumentation zu führen. Auch wenn es zunächst wie zusätzlicher Aufwand erscheint – im Fall einer Nachweisanforderung wirst du froh sein, alle Unterlagen griffbereit zu haben. Besonders bei älteren Transaktionen oder wenn Börsen nicht mehr existieren, kann eine gute Dokumentation Gold wert sein.
Fazit
Der Mittelherkunftsnachweis ist inzwischen fester Bestandteil der Krypto-Welt geworden und wird mit der Einführung der Transfer of Funds Regulation (TFR) Ende 2024 noch mehr an Bedeutung gewinnen. Auch wenn dies zunächst nach zusätzlicher Bürokratie klingt, ist es wichtig zu verstehen: Es gibt keine Möglichkeit, sich dieser Nachweispflicht zu entziehen – selbst wenn du ausschließlich nicht-regulierte Börsen nutzt, wirst du spätestens beim Umtausch in FIAT-Währungen oder der Überweisung auf ein EU-Bankkonto damit konfrontiert.
Die größte Herausforderung liegt dabei oft nicht in der aktuellen Dokumentation, sondern in der Nachweisführung für ältere Transaktionen oder bei der Nutzung von Hardware Wallets. Besonders schwierig wird es, wenn Börsen nicht mehr existieren oder Unterlagen nicht mehr verfügbar sind.
Mein wichtigster Rat: Beginne so früh wie möglich mit einer sorgfältigen Dokumentation deiner Transaktionen. Die Zeit, die du dafür investierst, sparst du später mehrfach ein. Dabei reichen die üblichen Steuer-Tools allein nicht aus – originale Belege und eine nachvollziehbare Dokumentation sind unerlässlich.
Die Regulierung des Kryptomarktes ist eine Realität, mit der wir uns arrangieren müssen. Statt dies als Hindernis zu sehen, können wir es auch als Schritt in Richtung größerer Akzeptanz von Kryptowährungen im traditionellen Finanzsystem verstehen. Mit der richtigen Vorbereitung und Dokumentation lässt sich der Mittelherkunftsnachweis gut meistern.
Hast du bereits Erfahrungen mit Mittelherkunftsnachweisen gemacht? Teile deine Erlebnisse gerne in den Kommentaren – dein Input kann anderen Lesern helfen, sich besser auf diese Anforderung vorzubereiten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Muss ich für kleine Beträge auch einen Mittelherkunftsnachweis erbringen?
Grundsätzlich greift das Geldwäschegesetz aktuell ab 10.000 Euro. Allerdings können Dienstleister auch bei kleineren Beträgen einen Nachweis verlangen. Die genauen Schwellenwerte sind meist nicht öffentlich und können je nach Anbieter variieren.
Was passiert, wenn ich die Herkunft nicht nachweisen kann?
Im schlimmsten Fall kann dies zur Ablehnung der Transaktion führen. Die Börse oder Bank könnte dein Konto vorübergehend einschränken oder sogar kündigen. Eine frühzeitige Kommunikation mit dem Dienstleister ist daher bei Nachweisproblemen sehr wichtig. In einem solchen Fall solltest du dir auf jeden Fall professionellen Rat von einem Experten holen.
Reicht ein Steuerreport von Cointracking oder ähnlichen Tools für einen Mittelherkunftsnachweis aus?
Nein, diese Reports sind zwar hilfreich für die Steuererklärung, werden aber in der Regel nicht als alleiniger Mittelherkunftsnachweis akzeptiert. Du benötigst zusätzlich originale Belege und Nachweise.
Was mache ich bei sehr alten Transaktionen, wenn die Börse nicht mehr existiert?
In solchen Fällen solltest du alternative Nachweise sammeln, wie:
- Alte E-Mail-Bestätigungen
- Bankkontoauszüge von damaligen Einzahlungen
- Screenshots oder Dokumentationen, die du noch hast
- Blockchain-Explorer Aufzeichnungen
Gelten die Nachweispflichten auch für dezentrale Börsen (DEX)?
Die Nachweispflicht entsteht spätestens beim Umtausch in FIAT oder der Überweisung auf ein EU-Bankkonto. Auch wenn die DEX selbst keine Nachweise verlangt, wirst du diese für nachfolgende Transaktionen mit regulierten Dienstleistern benötigen.
Wie gehe ich mit Mining-Erträgen um?
Für Mining-Erträge solltest du Folgendes dokumentieren:
- Kaufbelege für deine Mining-Hardware
- Stromrechnungen
- Pool-Auszahlungen
- Dokumentation deiner Mining-Aktivitäten
Ab wann gilt die neue EU-Regulierung (TFR)?
Die Transfer of Funds Regulation (TFR) wird am 30. Dezember 2024 in Kraft treten. Sie wird neue Anforderungen für Krypto-Transfers einführen, besonders bei Beträgen über 1.000 Euro zwischen Exchanges und unhosted Wallets.
Brauche ich für den Mittelherkunftsnachweis einen Steuerberater oder Anwalt?
Bei komplexeren Fällen oder größeren Summen kann professionelle Hilfe sinnvoll sein. Ein in Kryptowährungen erfahrener Berater kann dir helfen, die Nachweise korrekt zusammenzustellen und mögliche rechtliche Fallstricke zu vermeiden.