In meinem aktuellen Beitrag werde ich auf das Thema Bitcoin Full Node eingehen.
Neben der Erklärung, was eine Full Node ist, zeige ich dir meine 4 Gründe, warum ich meine eigene Bitcoin Full Node aufgesetzt habe.
Im bald erscheinenden zweiten Teil der Artikelserie erfährst, wie du mit myNode und einem Raspberry Pi ganz einfach deine eigene Node bauen kannst.
Doch fangen wir zuerst mit den Grundlagen an.
Was ist eine Bitcoin Full Node?
Bitcoin ist eine auf einer Blockchain basierende dezentrale Kryptowährung. Neben den Minern benötigt das P2P Netzwerk weitere Nodes, um das Netzwerk zu betreiben.
Unter einer Bitcoin Full Node versteht man eine Software, die alle Transaktionen und Blöcke in der Bitcoin Blockchain validiert. Dies Netzwerk Knotenpunkte sind sozusagen die Blockchain Polizei und prüft, ob sich alle Teilnehmer des an die bestehenden Regeln halten.
Eine Hauptaufgabe besteht darin das sogenannte „Double Spending“ zu verhindern. Dahinter steck nicht andere als das ein bereits ausgegebener Bitcoin nochmals versendet werden kann.
Nodes im P2P Netzwerk
Die Bitcoin Full Nodes kommunizieren auch untereinander und sichern damit das Netzwerk ab. So werden Blocke und Transaktionen von den Full Nodes angenommen und gegengeprüft. Treten dabei keine Unregelmäßigkeiten auf, werden diese wiederum an andere Nodes weiterverteilt.
Full Nodes sind also Client und Server zugleich.
Bitcoin Full Node vs. Light Node
Bitcoin Full Nodes speichern und synchronisieren die komplette Bitcoin Blockchain (Stand März 2020 rund 350 GB). Sie bietet damit die bestmögliche Sicherheit und besten zugriff auf die Daten. Die Hardware auf dem die Full Node Software läuft muss daher entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellen können.
Light Nodes
Light Nodes hingegen laden nur Teile der Blockchain herunter. Sie sind von den Full Nodes abhängig und können lediglich einzelne Transaktionen mithilfe von der Simplified Payment Verification (SPV) überprüfen.
Diese Technologie ermöglicht es Nutzern am Bitcoin Netzwerk teilzunehmen, ohne eine eigene Full Node betreiben zu müssen.
Meine Gründe für die eigene Bitcoin Full Node
Es gibt viele Gründe eine Full Node zu betreiben. Software Entwickler nutzen z. B. die Node um über eine API direkten zugriff auf das Bitcoin Netzwerk zu erhalten. Oder Unternehmen nutzen diese, um Transaktionen zu senden und zu empfangen.
Hier meine 4 Gründe warum auch du eine Bitcoin Full Node betreiben solltest:
1. Absichern des Bitcoin Netzwerkes
Jeder Bitcoin Enthusiast und Investor sollte ein Interesse daran haben, die Blockchain bestmöglich gegen Angriffe abzusichern.
Je mehr Full Nodes im Bitcoin Netzwerk beteiligt sind, desto sicherer und dezentraler wird es.
Doch warum ist das so?
Erst, wenn die Mehrheit der Nodes eine Transaktion als valide ansehen, wird diese auch akzeptiert. So lassen sich unberechtigte Manipulationen an der Blockchain aufdecken und verhindern.
Im Prinzip bedeutet das: Solange mehr Nodes für die Wahrheit stimmen, haben Angreifer keine Chance. Dies heißt im Umkehrschluss, umso mehr Nodes mit dem Netzwerk verbunden sind, umso schwerer wird es für einzelne Angreifer.
Wenn du also an das Konzept hinter Bitcoin und der Dezentralisierung glaubst, ist ein Full Node eine sehr gute Möglichkeit deinen Beitrag für das P2P Netzwerk zu leisten.
2. Erhöhte Privatsphäre und Sicherheit
Nur wer eine Full Node betreibt, kann ohne Dritte am Bitcoin Netzwerk teilnehmen!
Verwendest du fremde Bitcoin Nodes für Transaktionen gibst du im Zweifel deine privaten Daten preis.
Selbst wenn du sichere Hardware-Wallets wie das Ledger Nano X oder das Trezor One verwendest, verknüpfst du deine Bitcoin Adressen mit dem jeweiligen Guthaben.
Bei Wallets bei denen du deine E-Mail-Adresse oder sogar deine Wohnadresse angeben musst, wird es noch schlimmer. Für die Anbieter ist es ein leichtes deine Daten mit deinen öffentlichen Bitcoin Adressen zu verknüpfen.
Das ganze lässt sich nur umgehen, wenn du deine Wallets mit deinem eigenen Full Node verknüpfst. Leider bieten die meisten Hardware-Wallet Hersteller diese Möglichkeit (noch) nicht oder nur über Umwege.
Erhöhte Sicherheit
Neben dem Vorteil mit der Privatsphäre gibt’s es auch Verbesserungen hinsichtlich der Sicherheit. Du hast über deine Bitcoin Full Node Zugriff auf die komplette validierte Blockchain.
Du musst alle nicht Dritten vertrauen, das Sie den Ledger wahrheitsgemäß gespeichert haben.
3. Eine Bitcoin Full Node gibt dir Mitspracherecht
In der Vergangenheit gab es schon einige Hardforks von Bitcoin.
Light Nodes folgen üblicherweise automatisch dem Netzwerk mit der größten Hashrate (Arbeit, die von den Minern verrichtet wird). Teilweise kannst du aber auch wählen.
Mit einer Full Node hast du nun die Möglichkeit immer zu wählen welche, Bitcoin Variante du unterstützen möchtest oder nicht.
Abhängig von der Software, die du verwendest, unterstützt du dann entweder das eine Netzwerk oder das andere.
Hast du z. B. Interesse daran das Lightning Netzwerk zu Pushen? Installiere doch zusätzlich zu deiner Bitcoin Node eine Lightning Node und helfe dabei die Technologie voranzutreiben!
4. Eine Full Node hilft dir dabei Bitcoin besser zu verstehen
Die Einrichtung einer Bitcoin Full Node ist inzwischen relativ einfach und wohl für jeden der Windows installieren kann machbar.
Man befasst sich automatisch mit der Thematik und lernt so das System hinter Bitcoin besser kennen.
Was ist eigentlich eine Node, wie funktionieren Transaktionen, was ist der Mempool, etc.
Das sind alles Fragen die bei der Einrichtung aufkommen und zumindest bei mir das Interesse geweckt haben.
Auch Statistiker kommen voll auf Ihre Kosten. Du kannst Dir z. B. direkt die Mempool Größe oder die Difficulty anzeigen lassen.
Ich hoffe, ich konnte mit dem Artikel einen Einblick in das Thema Bitcoin Full Node geben. Weitere, und durchaus tiefergehende Details zu Bitcoin und Full Nodes findest du hier:
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