Hast du schon einmal bemerkt, dass Bitcoin fällt und plötzlich der gesamte Kryptomarkt im Sinkflug ist?
Wenn ja, dann bist du nicht allein.
In diesem Artikel werden wir uns die Gründe für dieses Marktverhalten anschauen.
Ob du ein erfahrener Krypto-Investor oder ein Neuling bist, dieser Beitrag hilft dir dabei, die Marktmechanismen besser zu verstehen und deine Investitionsstrategie entsprechend anzupassen.
Sind Kryptowährungen miteinander korreliert?
Die Korrelation im Kryptomarkt beschreibt die Beziehung zwischen den Preisbewegungen verschiedener Kryptowährungen, wobei eine hohe Korrelation bedeutet, dass sich die Preise ähnlich verhalten.
Wenn zum Beispiel Bitcoin steigt oder fällt und andere Kryptowährungen ähnliche Bewegungen zeigen, spricht man von einer starken Korrelation im Markt.
Viele Kryptowährungen sind sowohl in Bullen- als auch in Bärenmärkten mit Bitcoin korreliert. Zum Beispiel hatte Bitcoin und Ethereum in einem 90-Tage-Rollfenster, das Anfang 2024 endete, eine Korrelation von 82 %.
Blockchaincenter.net – Crypto Correlation Tool
Dies bedeutet, dass die Preise der beiden Kryptowährungen stark miteinander verbunden sind – obwohl sie für sehr unterschiedliche Zwecke konzipiert wurden.
Warum sinken alle Kryptowährungen gleichzeitig?
Bitcoin ist die erste und bekannteste Kryptowährung, die sich global etabliert hat. Die digitale Währung hat durch seine bahnbrechenden technischen Errungenschaften und sein bewährtes Sicherheitsmodell einen unvergleichlichen Status und eine große Anhängerschaft erlangt.
Diese Führungsposition hat natürlich einen großen Einfluss auf den gesamten Kryptowährungsmarkt. Bitcoin ist sozusagen der Benchmark für den gesamten Bereich.
Hier die drei Hauptgründe für die starke Korrelation von Bitcoin im Kryptobereich:
1. Bitcoins Dominanz durch hohe Marktkapitalisierung
Die Marktkapitalisierung von Bitcoin spielt eine entscheidende Rolle in seiner Pionierstellung. Mit einer deutlich höheren Marktkapitalisierung als die meisten anderen Kryptowährungen, übertrifft sein Gesamtwert beträchtlich den von anderen Währungen wie Ethereum, Ripple (XRP) und anderen Altcoins.
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Diese hohe Marktkapitalisierung verleiht Bitcoin eine gewisse Stabilität, Glaubwürdigkeit und Führungsrolle. Preisbewegungen bei Bitcoin haben deshalb stärkere Auswirkungen auf den Gesamtmarkt als Bewegungen bei anderen Kryptowährungen mit geringerer Marktkapitalisierung.
Sinkt der Bitcoin Preis, sinkt größtenteils der komplette Altcoin Markt. Bei steigende Preisen funktioniert das natürlich genauso.
2. Bitcoin als Trendsetter und Stimmungsbarometer
Bitcoin dient als Trendsetter für den Kryptomarkt und ist ein wesentlicher Indikator für das Marktvertrauen. Wenn der Preis von Bitcoin sinkt, wird dies oft als Zeichen für eine allgemeine Marktunsicherheit angesehen, was zu einem Dominoeffekt führen kann, bei dem Investoren ihre Positionen in verschiedenen Kryptowährungen überdenken.
Diese Stimmungsänderung kann sich schnell auf den gesamten Markt ausbreiten, da Investoren und Händler oft auf Änderungen in der Leitwährung reagieren. Durch das höhere Risiko und geringere Liquidität bei den kleineren Altcoins fällt die Reaktion meist auch deutlich stärker aus.
3. Bitcoin als Einstieg in Kryptoinvestitionen
Aufgrund seines hohen Bekanntheitsgrades ist Bitcoin für viele der Einstiegspunkt in Kryptowährungen. Erst später, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt hat, werden die vielen anderen Projekte im Kryptoökosystem sichtbar.
Dies führt dazu, dass viele Menschen zunächst ihre Fiat-Währungen in Bitcoin umtauschen, bevor sie in andere Kryptowährungen investieren. Dieses Verhalten war in der Vergangenheit noch extremer, da die meisten Altcoin-Projekte nur Handelspaare mit Bitcoin oder maximal Ethereum hatten. Inzwischen gibt es die Möglichkeit, mit Stablecoins, direkt ohne den “Umweg” über Bitcoin in die meisten Altcoins zu investieren.
Dennoch, die Rolle von Bitcoin als “Fiat Gateway” ist weiterhin von Bedeutung, obwohl sie sich inzwischen abgeschwächt hat.
Volatilität und Ausnahmen
Wie wir bereits gesehen haben, korrelieren viele Kryptowährungen stark miteinander. Vor allem Bitcoin dominiert den Markt und zieht mit seinen Bewegungen den kompletten Markt mit sich. Allerdings haben wir die Volatilität bei dieser Betrachtung bisher nicht berücksichtigt.
Die Volatilität bezieht sich auf die Veränderung des Preises eines Vermögenswertes über einen bestimmten Zeitraum. Hohe Volatilität bedeutet, dass der Preis eines Vermögenswerts, wie zum Beispiel einer Aktie oder Kryptowährung, stark und schnell steigen oder fallen kann, was ein höheres Risiko und Potenzial für unvorhersehbare Preisänderungen impliziert.
Generell bewegen sich die Preise der Kryptowährungen oft im Einklang, aber es gibt feine Unterschiede, die man verstehen sollte:
- Erstens, Bitcoin zeigt eine geringere Volatilität im Vergleich zu den meisten Altcoins. Das bedeutet, die Preisschwankungen bei Bitcoin sind in der Regel geringer.
- Altcoins dagegen können innerhalb kürzester Zeit deutliche Preisänderungen erleben, sowohl nach oben als auch nach unten. Sie sind dadurch deutlich volatiler als Bitcoin.
Ausnahmen bestätigen Regel
Aber wie überall gibt es auch im Kryptomarkt Ausnahmen. Manchmal trotzen einzelne Coins dem allgemeinen Trend, insbesondere wenn es positive Nachrichten über ihre Entwicklung gibt.
In solchen Fällen kann der Preis eines bestimmten Coins steigen, während Bitcoin und der Rest des Marktes fällt. Diese Ausnahmen waren bisher aber immer nur kurzfristig.
Was solltest du tun, wenn der Kryptomarkt einbricht?
Stell dir vor, du hast frisch dein Geld investiert und der Kryptomarkt erlebt einen plötzlichen Einbruch – was tust du?
Im Idealfall bist du bereits dafür vorbereitet!
Daher, folgenden 5 Tipps, wie du dich vorbereitest und in solchen Situationen am besten reagierst, um deine Investitionen zu schützen.
1. Bewahre Ruhe und bewerte die Situation
Klar denken kannst du nur, wenn du auch in schwierigen Zeiten Ruhe bewahrst. Panikverkäufe bei sinkenden Kryptowerten werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu Verlusten führen. Zudem solltest du die Gesamtsituation des Marktes versuchen, so objektiv wie möglich zu beurteilen.
2. Überprüfe deine Anlagestrategie
Lege dir eine klare Anlagestrategie fest und stelle sie regelmäßig auf den Prüfstand, um sie an den dynamischen und volatilen Kryptomarkt anzupassen. So hast du bei einem starken Preisverfall immer eine Art Checkliste parat, auf der du sehen kannst, ob die aktuelle Marktlage noch zu deiner Strategie passt oder ob du aussteigen sollst/musst.
3. Diversifiziere dein Portfolio
Diversifikation ist ein grundlegender und wichtiger Schritt in der Risikomanagementstrategie, der dazu beiträgt, Verluste in einem gewissen Maße zu minimieren. Investiere in Immobilien, traditionelle Aktien und ähnliche Anlagen, die dabei helfen, Verluste auszugleichen und die Gesamtvolatilität deines Portfolios zu reduzieren. Investiere nur, was du auch bereit bist, zu verlieren.
4. Bleib über Markttrends informiert
Behalte Markttrends und Nachrichten genau im Auge, denn Kryptowährungen sind besonders empfindlich auf positive oder negative Nachrichten. Übertreibe es dabei aber nicht. Oftmals verbreiten die Medien mehr Panik als nötig.
5. Exit-Strategie und Stop-Loss-Order
Wie bereits in Punkt 2 erwähnt, ist es wichtig, sich eine passende Strategie zu überlegen. Besonders beim kurzfristigen Kryptotrading ist eine Stop-Loss-Order essenziell. Dieser Ordertyp ermöglicht es dir, deine Verluste zu begrenzen, indem er automatisch einen Verkaufsauftrag auslöst, wenn der Preis eine von dir festgelegte Grenze überschreitet.
Fazit: Das komplexe Zusammenspiel im Kryptomarkt
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Bitcoins dominante Stellung maßgeblich die Marktstimmung und Preisbewegungen im Krypto-Sektor beeinflusst. Diese enge Verknüpfung zeigt, warum meist alle Kryptowährungen gleichzeitig sinken oder steigen.
Für Anleger, die weniger Volatilität bevorzugen, ist Bitcoin die bessere Wahl, während Altcoins mit höherem Risiko auch eine höhere Rendite bieten.